Mein Saisonrückblick 2016
27. November 2016Nachdem jetzt einige Wochen seit dem Saisonfinale verstrichen sind und ich mitten in der Planung für die kommende Saison stecke, möchte ich noch einmal auf meine erste Saison auf der Nordschleife zurückblicken.
Das Feeling dort kannte ich bereits aus den Vorjahren, in denen ich als Mechaniker unter anderem auch bei der VLN gearbeitet habe. Die Möglichkeit im starken, top besetzten BMW M235i Racing Cup an den Start zu gehen, hatte sich erst eine Woche vor den Test und Einstellfahrten, nach zähen Gesprächen ergeben.
Durch den ganzen Winter 2015/2016 arbeiteten wir an einem Konzept und haben letztendlich einen großen Sponsor von mir überzeugen zu können, sodass ich in dem am stärksten besetzten Cup der VLN starten konnten. Jetzt, am Ende des Jahres, kann ich mit Stolz sagen, dass ich sehr viel gelernt habe, sowohl auf der Strecke im Umgang mit dem Auto, als auch neben der Strecke. Mein Ziel war es, so viele Kilometer wie möglich zu fahren und somit Zeit im Rennwagen auf der Nordschleife zu verbringen, denn es war mein erstes Jahr in der ‚grünen Hölle’, wie diese wunderbare Rennstrecke zurecht genannt wird.
Mein erstes Jahr im neuen BMW M235i Racing und das ist mir überaus gut gelungen mit beispielsweise dem dritten Platz bei VLN 6 oder dem vierten Platz über die 24h am Nürburgring beim berühmtesten und härtesten Langstreckenrennen der Welt.
Bei meinen ersten Runden während den Test und Einstellfahrten im März war ich erstaunt und begeistert. Ich bin zuvor noch nie einen Meter über die Nordschleife gefahren und dann direkt in einem 330 PS starken Auto, natürlich auch noch bei typischem Eifel Wetter – regen, kalt und diesig.
Für mich ein riesen Erlebnis, aber ich fand mich direkt sehr gut zurecht und war froh mit grade 18 Jahren meine ersten Runden auf der Nordschleife verzeichnen zu können.
Nach den Test und Einstellfahrten ging es dann in zwei Wochen Schritten weiter, mit VLN 1, VLN 2, VLN 3, dem 24h Quali Rennen und dann natürlich dem Saison Highlight für mich, dem 24h Rennen am Nürburgring. Das waren spannende Wochen für mich. Ich fieberte natürlich dem 24h Rennen entgegen, dem ersten 24h Rennen meines Lebens als Fahrer, nachdem ich im Januar 2015 als Mechaniker beim 24h Rennen in Dubai dabei sein durfte.
Es war einfach der Wahnsinn, so viele Menschen und Fans die am Rand mit fiebern und feiern.
Wenn du dann als Fahrer in der Nacht über die Nordschleife fliegst, dir der Geruch frisch gegrillter Würstchen in die Nase steigt und die Fans einem zuwinken ist es einfach der Wahnsinn. Du nimmst einfach alles ganz anders wahr, wenn du in der Nacht unterwegs bist. Meiner Meinung nach trägt dieses Rennen zurecht den Namen „Härtestes 24h Rennen der Welt“. Natürlich nicht nur für uns Fahrer, sondern auch für die Fans, die Crew, die Streckenposten und die Organisatoren, die bei Wind und Wetter ihren Mann stehen. Dabei dann auch noch den vierten Platz in meiner Klasse zu belegen war einfach Klasse. Das ganze Team hat einen super Job gemacht und auch meine Fahrerkollegen haben ihre Sache super gemacht, sodass wir ohne einen Kratzer, trotz des davor nie gesehenen Hagelschauers ins Ziel gekommen sind.
Nachdem wir dieses Großereignis also mit Bravour gemeistert haben, ging es erstmal in eine verdiente Pause. Diese habe ich mit meinem Vater und den Jungs von der Technik genutzt um alles noch einmal mehr zu analysieren und nach zu bereiten.
Als es dann mit VLN 4 weiterging wurden wir erstmal zwei Rennen lang vom Pech verfolgt und fielen zweimal mit technischen Problemen aus.
Zu VLN 6 war dieses dann aber komplett ausgemerzt und wir konnten unter sehr guten Bedingungen einen hervorragenden dritten Platz herausfahren, mit meiner bis dahin schnellsten Rundenzeit auf der Nordschleife.
Nach dem Ausfall bei VLN 7 ging ich für die letzten drei Rennen dann für Walkenhorst Motorsport powered by Dunlop an den Start. Mir ging es fortan darum die Saison ordentlich abzuschließen und weitere Erfahrungen zu sammeln und mich weiter zu verbessern. Dies gelang mir auch indem ich bei VLN 9 und VLN 10 mit meinen Rundenzeiten in den Top drei mithalten konnte.
Abschließend kann ich sagen, dass ich meine vor der Saison gesteckten Ziele erreicht habe. Ich habe mich in vielen Punkten verbessern können, habe sehr viel gelernt und sehr viel Erfahrung sammeln können. Die Nordschleife gehört definitiv zu meinen Favoriten, denn sie vereint alles was man sich als Rennfahrer wünscht. Es geht bergauf, bergab und du hast einfach eine super Kombination aus schnellen und langsamen Kurven. Die Strecke verzeiht dir keine Fehler und das ist das anspruchsvolle.
Nun gilt es mich für die anstehende Saison 2017 vorzubereiten. Ich bin gespannt, was sich für Möglichkeiten ergeben werden und was noch alles an Neuerungen kommen wird. Ich werde euch hier und auf meinem Kanal auf dem Laufenden halten.
Ich möchte mich hiermit auch recht herzlich bei all meinen Partnern, Sponsoren und Teamkollegen bedanken, wie z.B.: Das I2 Fitnessstudio, welches mich in Sachen Fitness unterstützt, bei Wolfgang Waldhausen, der mir diese Saison überhaupt ermöglicht hat, bei meiner Familie, die immer hinter mir steht und mich immer unterstützt, bei Walkenhorst Motorsport, die mich Top aufgenommen haben, bei FK Motorsport, bei denen ich das 24h Rennen fahren durfte und bei meinen Mechanikern, Freunden und Helfern, die das ganze Jahr ihr Bestes für mich und meine Teamkollegen gegeben haben.
Nicht zu vergessen natürlich vor allem bei euch Fans die mir das ganze Jahr über tatkräftig die Daumen gedrückt haben. Als kleines Dankeschön werde ich für euch in der kommenden Woche etwas verlosen, womit ihr euch für das Jahr 2017 wappnen könnt. Ihr könnt definitiv gespannt sein.
Bis dahin ein Schönes Rest-Wochenende euch und einen guten Start in die neue Woche.
Keep racing… Euer Alex