24h Nürburgring 2018: Emotionales, aber kurzes Rennwochenende für Alex Lambertz
15. Mai 2018Ein Sprichwort sagt: „Der Nürburgring entscheidet, wer gewinnt“ Und der Nürburgring entscheidet auch, wer durchkommt. Diese Erfahrung musste Alex Lambertz an diesem Wochenende machen. Denn das ADAC-Zurich 24h-Rennen am Nürburgring war für den Heinsberger bereits nach viereinhalb Stunden zu Ende.
Dabei begann das Wochenende hoffnungsvoll. Peter Posavac – Inhaber und Eigentümer des PP-Group stellte am Mittwochnachmittag den neuen Hauptsponsor und Namensgeber des „PP-Group“ BMW Z4 GT3 powered by Walkenhorst Motorsport, Ronal, vor. Im neuen Design des künftigen „Ronal BMW Z4 GT3“ rollte das Quartett Peter Posavac, Jörg Müller, Rudi Adams und Alex Lambertz zur Eröffnung des ADAC-Zurich 24h-Rennens am Nürburgring, den Adenauer Racedays im Zentrum des Städtchens Adenau.
Für Lambertz, der in diesem Jahr bereits an seinem dritten 24h-Rennen teilnehmen sollte, immer noch ein besonderes Erlebnis: „Die Fans sind einfach großartig. Ich bin absolut beeindruckt, welchen Kultstatus unser Z4 inzwischen hat. Da gibt es sogar Sportwarte, die extra die Startnummer 100 beleuchtet am Streckenrand aufgebaut haben. Unglaublich!“
210.000 Besucher sollten in diesem Jahr das 24h-Rennen am Nürburgring besuchen. An den Bildschirmen verfolgten unzählige Zuschauer den Livestream und fieberten mit den 146 Teilnehmern mit. Wechselnde Wetterbedingungen sorgten für unvergleichlichen Nervenkitzel. Von sommerlichen Temperaturen und Sonnenschein bis hin zu Regenschauern und Nebel bei einstelligen Temperaturen war am Wochenende fast alles dabei.
Taktisch clever gelöst, setzte die Mannschaft den Z4 nur zu den notwendigsten Fahrten ein. Ein paar Runden am Donnerstagnachmittag; zum Training auf dem Grand-Prix Kurs durfte auch Alex den Z4 über den Asphalt bewegen. Am Abend zum ersten Qualifying drehte jeder der Piloten seine Pflichtrunden. Auch am Freitag fuhr man nur die notwendigsten Runden. „Wir wollten das Auto schonen, keinen Kilometer zu viel fahren.“, weiß der Auszubildende zum Mechatroniker.
„Jörg hat uns dann am Freitag die blaue Lampe geholt und Peter ist am Samstag das Top-30 Qualifying gefahren. Beide haben nichts anbrennen lassen und sind auf Sicherheit gefahren. Wir wollten das Auto unbedingt ins Rennen bringen.“, setzt Lambertz fort.
Den Rennstart am Samstag sollte ebenfalls Posavac fahren. Alex übernahm dann den zweiten Stint. „Mein Rennen lief ziemlich gut. Ich hatte leider viele Code-60 Phasen und mehr oder weniger nur ein bis zwei freie Runden. Aber wir konnten gut aufholen.“, erzählt Lambertz nach seinem Stint am Abend, als er das Auto an Rudi Adams übergab. Geprägt von einigen Ausfällen war gerade das erste Viertel des Rennens ziemlich chaotisch. Doch der 20-jährige konnte einige Positionen gut machen. „Auf der Strecke habe ich sogar einen der BWT-Audis überholt!“, freut er sich.
Der Schock traf die Mannschaft dann in der fünften Rennstunde, als Jörg Müller das Auto übernommen hatte. Bei einem Überholvorgang im Bereich Bergwerk übersah ein langsamerer Teilnehmer den Z4 und berührte das Heck des Kult-BMW. „In dem Bereich hast Du einfach keine Chance, wenn Dir einer ins Heck fährt. Da ist der Pilot nur Beifahrer. Jörg konnte da absolut nichts machen. Das wichtigste ist aber, dass niemandem was passiert ist.“, weiß Lambertz. „Natürlich ist das sehr enttäuschend. Wir haben hier gezeigt, zu was der „Zetti“ in der Lage ist. Aber die Nordschleife sucht sich aus, wer gewinnt. Und wer durchkommt.“
„Ich möchte mich bei allen Teammitgliedern und Fahrerkollegen, allen voran Peter Posavac und Henry Walkenhorst, für das entgegengebrachte Vertrauen und die hervorragende Arbeit bedanken. Wir haben die beste Mannschaft und es wird für mich ein unvergessliches Erlebnis bleiben. Und ich gratuliere dem Gewinnerteam von Manthey-Racing. Eine unglaubliche Leistung, die die Mannschaft da gezeigt hat.“, fügt Lambertz abschließend hinzu.
Nach ein paar Fahrer-Coachings, die Alex Lambertz in der Zwischenzeit geben wird, sitzt der 20-jährige zum dritten VLN-Lauf am 23. Juni 2018 wieder am Steuer eines Rennwagens.